Weit übers Land hin sichtbar ist der 75 Meter hohe Turm der Pfarrkirche St. Godehard Vorst. Er prägt die Silhouette des kleinen Ortes und bildet in markanter Weise den Mittelpunkt.
Eingeweiht wurde die Kirche 1896 und bietet auf 700 qm ca. 2.100 Gläubigen Platz. Eine Zahl, die in heutiger Zeit äußerst unrealistisch erscheint. Für den Bau der Kirche wurden 250.000 Ziegelsteine aus Vorster Erde gebrannt und verbaut. Die Kosten für den Neubau (183.000 Mark) wurden von der Gemeinde selbst aufgebracht. Eine beachtliche Leistung für einen so kleinen Ort. Bis zum Ende der 1960er Jahre war die Innenausstattung eine der schönsten und prunkvollsten am Niederrhein. Der Hauptaltar im Chorraum stammte aus der Künstlerwerkstatt von Ferdinand Langenberg aus Goch und wurde auf einer Ausstellung mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Wurde der Marienaltar 1902 von Künstler Cramer aus Kempen geschaffen, so ist der Kreuzaltar 1890 von Endlich geschaffen der älteste der drei Altäre in der Vorster Pfarrkirche.
Zu Beginn der 1970er Jahre wurden viele Kunstgegenstände, die einst von
gläubigen Vorstern gestiftet wurden, entfernt. Auch die herrlichen Decken- und Wandmalereien fielen dem Bildersturm zum Opfer. Bis heute ist der Verbleib der Kreuzweg-Gemälde ungeklärt wie noch einige andere sakrale Gegenstände, die entfernt wurden. Das Bildnis der heiligen Familie, ein Ölgemälde des Künstlers Krahforst, wurde erst kürzlich wiederentdeckt.
Der damalige Fuhrunternehmer Theo Horster, der mit der Entsorgung des Bildes beauftragt war, hat es auf einem Speicher vor der Zerstörung bewahrt. So kann es nun nach der Restaurierung wieder in der Kirche an seinem Platz bewundert werden.
(Autor: Heinz-Josef Köhler)