Als es durch die französische Besatzung im 18. Jahrhundert für jedermann rechtlich möglich wurde, eine Mühle zu betreiben, errichteten in Gemeinschaft einige wohlhabende Kehner Hofbesitzer eine Windmühle. Als Standort für die Bockwindmühle mit Wohnhaus für den Müller wählte man einen verkehrsgünstigen Platz. In der Nähe des Heiligenhäuschens am Kehner Weg. Hier kreuzten sich wichtige Verkehrswege, die Verbindungsstraße von Vorst nach St. Tönis (die heutige Landstraße nach St. Tönis war noch nicht vorhanden) und der Kirchweg von Anrath nach St. Peter.
Im Jahr 1806 nahm die Mühle ihren Betrieb auf. Die zentrale Lage des malerischen Bauwerkes brachte den Gesellschaftern gute Einnahmen. Die Kunden kamen aus Vorst, Anrath, Kehn und der Huverheide, um hier mahlen zu lassen. Nach nur 78 Jahren nach Mühlentätigkeit kam jedoch das Ende der Kehner Windmühle durch eine Brandkatastrophe.
Am 28. April 1884 brannte die Mühle lichterloh. Löschwassermangel machte eine Rettung unmöglich. Vom Wind angetrieben begannen sich die Flügel der Mühle brennend zu drehen und boten den Feuerwehrleuten gleichzeitig ein grandioses Feuerwerk und ein erschütterndes Bild der Vernichtung der wohl einzigen und letzten Windmühle auf Vorster Gebiet.
(Autor: Heinz-Josef Köhler)